Potthoff-Journal

Guten Tag, liebe Besucher! Es geht wieder los. Ein halbes Jahr habe ich mich nicht um den Blog kümmern können. Nun erscheinen wieder aktuelle Berichte, Hintergründe und Kommentare zum Zeitgeschehen. Subjektiv ausgewählt, das liegt in der Natur der Sache, möglichst objektiv geschrieben und fotografiert. Danke für Ihr Interesse! Ihr Ulrich Potthoff PS. Für den Inhalt von Links übernehme ich keine Verantwortung.

17 Juni 2006

Jeder fünfte Zug betroffen: Bundesrat stimmt Kürzungen des Bundes bei den Öffis zu

Berlin. Den Milliardenkürzungen des Bundes für öffentlichen Busse und Bahnen hat der Bundesrat am Freitag zugestimmt. Die Ministerpräsidenten seien "somit verantwortlich, wenn künftig jeder fünfte Nahverkehrszug gestrichen wird", kritisierte Michael Gehrmann, Bundesvorsitzender des Verkehrsclub Deutschland (VCD), die Entscheidung. Außerdem seien mit der Kürzung der Bundesmittel spürbare Fahrpreiserhöhungen zu erwarten. "

Entscheidung gegen die Verkehrsminister

Die Kabinettschefs hätten gegen ihre Verkehrsminister entschieden, meinte Gehrmann. Die Fachminister hätten noch Mitte Mai die Pläne abgelehnt, weil damit diese zwangläufig zu Lasten des des öffentlichen Nahverkehrs gingen.

Länder in der Pflicht
Der VCD sieht nach der Bundesratsentscheidung die Länder in der Pflicht, die Mittelkürzungen aufzufangen und ein gutes Angebot von Bussen und Bahnen zu weiterhin zu gewährleisten.

Erfolgsgeschichte gefährdet
"Hier wird die Erfolgsgeschichte des Nahverkehrs mit seinen steigenden Fahrgastzahlen aufs Spiel gesetzt", unterstrich Michael Gehrmann. Die Zahlen in der Region Hannover bestätigen diese Einschätzung. Seit Einführung des S-Bahn-Systems im Jahr 2000 fahren mehr als 40 Prozent mehr Menschen in den Zügen.

Mehr Fahrpreis als geplant?
Die bereits beschlossene Fahrpreiserhöhung von 3,1 Prozent im Dezember ist nicht mehr das letzte Wort, zeigt sich die Üstra nach einem Bericht der Hannoverschen Allgemeinen vom Sonnabend überzeugt. Der Kauf neuer Fahrzeuge müsse verschoben werden, betonen die hannoverschen Verkehrsbetriebe. uf/Foto: Potthoff

16 Juni 2006

Fest der Völker steigt rund um den Weltfußball

Hannover. Das Fußballfest der Fußball-Weltmeisterschaft steht auch an diesem Wochenende im Mittelpunkt der hannoverschen Innenstadt, farbenfroh , fröhlich und in den Zeichen der Völkerverständigung. Mit dabei sind 40000 Mexikaner, Fans ihrer Mannschaft beim Spiel Freitagabend gegen Angola. Mit zahlreichen ICE-Sonderzügen sind sie eingetroffen. Es ist erfrischend, das nicht ein rechter Schatten dieses Fest um das runde Leder beeinträchtigt. Der Kaufhof mit seiner Schminkaktion (hier im Bild) in den gewünschten Farben und viele andere Gastgeber heißen die Gäste willkommen. Es ist ein gutes Omen für die zwei weiteren WM-Spiele in Hannover. Text/Foto: Ulrich Potthoff

Tarif - Einigung: Ärztestreik steht vor dem Ende

Berlin. Nach mehren Wochen Streik haben die Ärztegewerkschaft Marburger Bund und die Tarífgemeinschaft der Länder ihren Tarifstreit beigelegt. Dieses hat Hartmut Möllring, Verhandlungsführer der Bundesländer, Freitagnachmittag in Berlin mitgeteilt.

Mehrarbeit wird jetzt bezahlt
"Wir haben die Kürzungen rückgängig machen können", unterstrich Ärzte-vertreter Frank-Ulrich Montgomery vor Journalisten. Junge Ärzte erhielten zum Beispiel 20 Prozent mehr. Mehrarbeit werde nun endlich bezahlt. Möllring sprach von einer "Befriedung der Ärzteschaft". Die Arbeitgeber hätten die außergewöhnliche Belastung der Ärzte gegenüber anderen Berufsgruppen anerkannt.

Große Tarifkommission entscheidet
Die Neuregelung betrifft rund 22000 Mediziner an Uni-Kliniken und in den Landeskrankenhäusern. Der Abschluss soll bereits vom 1. Juli gelten. Zuvor muss noch die Große Tarifkommission des Marburger Bundes darüber abstimmen. Dann wäre der Streik offiziell beendet. uf

10 Juni 2006

Paraguay & Co. sind nicht zu unterschätzen

Frankfurt. Das 1:0 Englands gegen Paraguay ist mehr als schmeichelhaft. Zum einen war das 1:0 als Folge eines Beckham-Schusses letztentlich ein Eigentor der Südamerikakener, zum anderen waren die Südamerikaner die besseren Kämpfer, ganz einfach die Engagierteren, die jedoch nicht den direkten Weg zum englischen Tor finden konnten. Das war sicherlich auch eine Folge der übertriebenen Härte der Insulaner. Doch den Schneid wird man den Südamerikanern während der Weltmeisterschaft sicher nicht abkaufen können. Sie spielen, wie Costa Rica im Eröffnungsspiel gegen die Deutschen, einen erfrischenden Fußball, der noch einiges erwarten lässt. uf

Fußballfest, Sieg und Zweifel an der Abwehr

Hannover. Mit einer Superstimmung auf der Fanmeile zur Weltmeisterschaft hat am Freitag auch in Hannover ein Monat beinahe ausschließlich im Zeichen des Fußballs begonnen. Nicht nur die Fans der deutschen Nationalmannschaft (im Bild am Ernst-August-Platz) konnten sich friedlich ihren Schlachtrufen und Gesängen hingeben, die Anhänger anderer Nationen wurden ebenso akzeptiert und freundlich begrüßt. Ein Fußballfest, wie es sich die meisten gewünscht haben, stieg vom Hauptbahnhof der Landeshauptstadt bis zum Waterlooplatz, wo auf großen Leinwänden das Eröffnungsspiel verfolgt werden konnte.

Jubel und leichte Zweifel
Viermal konnten die deutschen Fans während des Eröffnungsspiels gegen Costa Rica jubeln, einTor schöner als das andere. Doch es bleiben Zweifel nach dem ersten Leistungstest des Klinsmann-Teams. Zu oft agierte die Mannschaft wie eine launische Diva, wurde Breitwandfußball nach Art der Münchner Bayern gespielt, wenn diese mit einem Tor Unterschied führen.
Zweimal konnte der Paolo Wanschoppe, Torjäger der Mittelamerikaner, beinahe seelenruhig durch die deutsche Abwehr spazieren. Niemand schien an einer ernsthaften Verteidigung gegen den bekannten Stürmer interessiert zu sein, und Torwart Jens Lehmann hatte beim Abschluss keine Chance. Fakten, die einen nachdenklich werden lasse, wenn es am Mittwoch, von 21 Uhr an, in Dortmund, gegen die sturmstärkeren Polen geht. uf / Foto: Potthoff

08 Juni 2006

Gewerkschaft der Polizei setzt weiter Zeichen gegen Gewalt und Rassismus

Hannover. Die Zahl der Gewalttaten gegen Ausländer und Migranten steigt. Die polizeilichen Einsatzstunden sind 2005 um 48 Prozent gestiegen, alleine bei Demonstrationen der NPD. Das hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) mit einer neuen Aktion auf den Plan gerufen. "Wir bringen Farbe ins Spiel-Gegen Gewalt und Rassismus" heißt das Motto auf 10000 Plakaten und 25000 Postkarten. Darauf sind der Deutsche Nationalspieler Gerald Asamoah (Schalke 04, früher bei Hannover 96) sowie die Fifa Schiedsrichterin und Polizeibeamtin Bibiana Steinhaus zu sehen. Die Postkarten und Plakate werden pünktlich zur Fußball-Weltmeisterschaft von Montag an in den Niedersächsischen Schulen aufgehängt und verteilt.

NPD will uns beschäftigen

Gegenüber der Jugend sieht der GdP-Landesvorsitzende Bernhard Witthaut von seiten der Rechtsextremisten "eine neue Methode, Fußballspiele und Musikveranstaltungen auszurichten, wo mal ein rechtes Lied gespielt wird." Mit ihren Demonstrationen wolle die NPD die Polizei beschäftigen", ist der Gewerkschafter überzeugt. JederBereitschaftspolizist, der bei diesen Anlässen eingesetzt werde, fehle bei Präsenz- und Vorbeugungsprogrammen der Polizeikommissiariate vor Ort.

Politische Zeichen setzen
"Es geht uns darum, eine permanente Diskussion zu initiieren", sagte Witthaut vor Journalisten in Hannover. Er sei für ein Verbot der NPD", sagte der Gewerkschafter, entscheidend sei, dass politische Zeichen gesetzt würden. "Es entsteht der Eindruck, dass die rechtsextremistische Gewalt immer wieder aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt wird", warnte Witthaut. uf/Repro: r

02 Juni 2006

Bei Kommunalwahlen im Herbst geht es Grünen um 1000 Mandate und Wählerstimmen mit Herz

Sie wollen 1000 Mandate in den Rathäusern: die Grünen mit den Vorsitzenden Susanne Leifheit und Raimund Nowak (Bildmitte, vorn). Foto: r

Hannover. "Die Grünen-Fraktionen in den Räten werden jünger und bunter werden", sagte Raimund Nowak, Landesvorsitzender der Partei, am Freitag zum Kampagnestart für die Kommunalwahlen am 10. September dieses Jahres. Die Bündnisgrünen wollen in den Rathäusern mehr als 1000 Sitze erreichen. Derzeit haben sie 750 Mandate. Bei den Stimmanteilen wollen sie von 6,7 Prozent in 2001 nunmehr zweistellig werden.

40 Kandidaten für Verwaltungsspitzen
Bei den ebenfalls anstehenden Wahlen von Bürgermeistern, Landräten und des hannoverschen Regionspräsidenten wollen die Grünen mindestens eine Position hinzu gewinnen. Verwaltungschefs aus der Partei gibt es bisher in Bad Harzburg, Neustadt am Rübenberge und Liliental. Für die Leitung der Rathäuser treten bisher 40 Kandidaten an. Die Grünen werden in allen Großstädten des Landes für die Verwaltungsspitze kandidieren.

"Wahlkampf mit Herz"
"Wir müssen bei keinem Problem auf elaborierte Konzepte verzichten", beschrieb Nowak das oft zitierte Außenbild der Partei. Unter dem Motto "Grüne wählen mit Herz", seien deshalb sechs problemorientierte Themenplakate entstanden. Darauf halten Kinder den Erwachsenen die oft verkündeten Regeln entgegen. "Ihr wisst doch, wie gefährlich ist, heißt es zu gentechnisch veränderten Landwirtschaftsprodukten. "Zieht doch entdlich die Schuhe aus", wird auf einem anderen Poster gefordert, auf dem ein rechtsextremistischer Springerstiefel ztu sehen ist. "Macht nicht soviel Lärm", wird auf einem dritten Plakat gegen die Schallbelastung des LKW-Verkehrs gefordert.

"Jünger und bunter"
Bei der Kandidatenaufstellung setzen die Grünen verstärkt auf jüngere Leute und Menschen mit Migrationshintergrund. Damit sollen Wahlalternativen für Zuwanderer, Aussiedler und EU-Europäer geschaffen werden. Gut 3000 Menschen werden als Anwärter für politische Ämter benötigt. Das seien mehr als die Hälfte der niedersächsichen Parteimitglieder, bemerkte Nowak. Deshalb sollen auch politisch nicht Organisierte gewonnen werden.

"Die Vielfalt nutzen"
Die Integration ist für die Bündnisgrünen ein weiteres Wahlkampfthema, neben einer gerechten Wirtschaftspolitik für mehr Arbeit. Grundlage für eine gelungene Integration sei eine gemeinsame Schulbildung von Einheimischen und neuen Mitbürgern, zeigte Susanne Leifheit, die Landesvorsitzende neben Raimund Nowak. Ein erster guter Ansatz sei die Zusammenarbeit von Haupt- und Realschulen. Dieses erleichtere die Durchlässigkeit zwischen den Schulformen.

Aufmerksamkeit für die Wahl
Mit einem Landesparteitag am 26. August werden die Grünen die heiße Phase des Landtagswahlkampes einleiten. Es wird viel bundespolitische Prominenz erwartet, darunter Bärbel Höhn, ehemals Umweltministerin von Nordrhein-Westfalen und heutige Bundestagsabgeordete. uf

01 Juni 2006

Auswärtiges Amt: Passpflicht auf dem Balkan

Berlin /Hildesheim. Bundesbürger müssen bei Reisen durch Serbien, Montenegro, Bulgarien und Mazedonien den Reisepass dabei haben. Auf einen entsprechenden Tipp des Auswärtigen Amtes hat am Donnerstag der Landkreis Hildesheim hingewiesen. Für die häufigen Reiseziele in Griechenland und der Türkei reiche allerdings wieder der Personalausweis aus.

Für Kinder unter 16 Jahren muss ein Kinderpersonalausweis oder, auf dem Balkan, ein Kinderreisepass ausgestellt werden. Die Eintragung in den Reisepass eines Elternteiles wird in diesen Ländern nicht anerkannt. Nach Erkenntnissen des Auswärtigen Amtes stellen die serbischen Grenzbehörden neuerdings großzügig Passierscheine aus, wenn Passdokumente fehlen, für eine Gebühr von 50 Euro. Die bulgarischen und mazedonischen Grenzbeamten kennen solch eine Sonderregelung allerdings nicht.

Informationen über alle Transit- oder Einreisebestimmungen gibt es im Internet unter www.auswaertiges-amt.de oder auf den Webseiten der jeweiligen Auslandsvertreung. uf