Potthoff-Journal

Guten Tag, liebe Besucher! Es geht wieder los. Ein halbes Jahr habe ich mich nicht um den Blog kümmern können. Nun erscheinen wieder aktuelle Berichte, Hintergründe und Kommentare zum Zeitgeschehen. Subjektiv ausgewählt, das liegt in der Natur der Sache, möglichst objektiv geschrieben und fotografiert. Danke für Ihr Interesse! Ihr Ulrich Potthoff PS. Für den Inhalt von Links übernehme ich keine Verantwortung.

26 September 2006

Steinhuder Wohnhaus brennt komplett aus

Das Haus in der Schmiedestraße ist
komplett ausgebrannt. Fotos: (2) Potthoff

Steinhude (uf). Fassungslos passieren immer wieder Einheimische das alte Haus in der Schmiedestraße, dass in der Nacht zum Montag ausgebrannt ist. Gegen 1.30 Uhr rückten dort die ersten Männer der Ortsfeuerwehr an, doch es war nichts mehr zu retten. Das Gebäude brannte lichterloh. Weit war der Feuerschein zu sehen, trieb der Rauch über das Fischerdorf. Der 48-jährige Bewohner des Hauses erlitt eine Rauchvergiftung. Er war derzeit alleine im Hause. Über die Brandursache gibt es zwei Annahmen: Die eine geht davon aus, dass der Brand im Keller ausgebrochen ist. Ein Aschenbecher wurde falsch geleert, ist die zweite Möglichkeit. Die evangelische Petrus-Kirchengemeinde ruft zu Spenden für die Bewohner auf.

Drehleiter und 100 Mann
Wehren aus der Nachbarschaft, darunter die Wunstorfer mit der Drehleiter und die Großenheidorner, wurden von der Leitstelle nach Steinhude geschickt. Insgesamt waren rund 100 Kameraden im Einsatz. Sie mussten mit Atemschutzgeräten arbeiten. Es gelang, die nahe stehenden Nachbarhäuser vor den lodernden Flammen zu schützen. Der Schaden wird auf 300000 Euro geschätzt.

Spendenaufruf der Kirchengemeinde
Für die beiden Bewohner des Hauses, die ihr Domizil bei dem Brand verloren, bittet die evangekische Kirchengemeinde des Fischerdorfes um Spenden. Diese können auf das Spendenkonto "Soforthilfe Sperling", bei der Volksbank Steinhude, Bankleitzahl 256 900 09, Kontonummer 1010507700, eingezahlt werden. uf

Zerstört: Der Dachstuhl des Wohnhauses.

25 September 2006

Magnetbahn-Unfall: Mit Fahrbefehl zum Aufprall?

Lathen. Ginge es nur nach dem Fahrbuch der Transrapid-Leitstelle, dann wäre das tödliche Magnetbahn-Unglück vom Freitag geklärt. "In der handschriftlichen Kladde wurde vermerkt, dass das Sonderfahrzeug kurz vor dem Zusammenprall zur Stütze 120 befohlen wurde", berichtete Alexander Retemeier, Sprecher der Staatsanwaltschaft Osnabrück, am Freitag vor Journalisten. Anschließend sei der Zug in diese Richtung freigegeben wurde. Dieses sei jedoch nur eine Spur. Nach Angaben Retemeiers sei beispielsweise noch der Funkverkehr auszuwerten und das Sicherheitskonzept zu analysieren.

Manuelle Fahrt mit Freigabe?
"Es war eine manuelle Fahrt, so ist es uns von den Betreibern erläutert worden", erläuterte der Staatsanwalt zum weiteren technischen Hintergrund, dazu müsse die Leitstelle die Streckenabschnitte freigeben "reservieren", in die der Transrapid einfahren solle. Sei ein Abschnitt nicht reserviert, werde der Zug automatisch gestoppt.

Heiße Magnetbremse
Wann und von wem der Unglückszug gebremst wurde, ist ebenfalls noch unklar. "Auf der Fahrstrecke ist eine Bremsspur gefunden, dass heißt, dass eine Magnetbremse heiß gelaufen ist", sagte Alexander Retemeier zu diesem Teil der Untersuchungen. Eine Frage sei, ob die Bremsung automatisch oder manuell eingeleitet worden ist. Der bis zu 400 Stundenkilometer schnelle Zug prallte mit "nur" Tempo 170 auf den Arbeitswagen.

GPS nicht berücksichtigt
Zu überprüfen sei auch, warum vorhandene das Satelliten-Navigationssystem GPS offenbar nicht berücksichtigt wurde. "Ich habe in der Leitstelle selbst den grünen Punkt gesehen, der die Position des Sonderfahrzeugs an der Stütze anzeigte", erläuterte Retemeier den Medien. Wenig später fuhr der Transrapid mit 170 Stundenkilometern auf, 23 Menschen wurden getötet. Von den zehn Verletzten schwebt niemand mehr in Lebensgefahr. An der Strecke sind aktuell 23 Sonderermittler der Polizei im Einsatz. Ein Gutachter überprüft nicht nur das Fahrzeug, auch die Statik der aufgeständerten Strecke. uf

22 September 2006

Transrapid prallt auf Arbeitswagen: 23 Tote, zehn schwer Verletzte bei Magnetbahn-Unglück

Der Transrapid. Foto: Emsland-Touristik
Lathen. Mit 29 Menschen besetzt war der Transrapid-Magnetschwebezug, der Freitagorgen gegen 9.30 Uhr auf der Teststrecke bei Lathen verunglückt ist. Bei dem Unfall wurden 23 Menschen getötet, zehn Personen wurden schwer verletzt. Nachdem die Bahn mit rund 170 Stundenkilometern auf einen mit zwei Mann besetzten Werkstattwagen geprallt war, sprang das Fahrzeug aus der einem T-Träger ähnlichen Fahrstrecke.

Bergung nur mit Drehleitern
Mit dem Aufprall wurden große Trümmerteile in weitem Umkreis der Unglücksstelle verstreut. Im Innren des Transrapid des Fahrzeugs brach Feuer aus. Schwierige Bedingungen gab es für die gut 200 Rettungskräfte: Die Toten und Verletzten konnten nur mit Drehleitern geborgen werden. Die Strecke ist fünf Meter hoch aufgeständert. Erst am Abend wurde zur schrecklichen Gewissheit, dass 18 tagsüber Vermisste auch zu den Todesopfer gehören.

Menschliches Versagen?
Als Unglücksursache wird von der Staatsanwaltschaft menschliches Versagen angenommen. Fragen der Sicherheitseinrichtungen werden bei den Ermittlungen allerdings auch zu berücksichtigen sein. Es wird zu untersuchen sein, warum der Werkstattwagen nicht au der Strecke bemerkt wurde. Außerdem ist bedeutend, wer die Abfahrfreigabe in den Führerstand des Transrapid übermittelt hat.

Hilfsfonds für Hinterbliebene
Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee brach sofort nach der Unglücksnachricht seinen Besuch in China abgebrochen. Ministerpräsident Christian Wulf und Verkehrsminister Walter Hirche hatten ebenso alle Termine abgesagt und waren nach Lathen gereist. Bundeskanzlerin Angela Merkel machte ebenfalls auf dem Weg ins Emsland. Es wird ein Hilfsfonds für die Hinterbliebenen bei der Sparkasse Emden eingerichtet. uf

08 September 2006

Dritter Gammelfleisch-Skandal in kurzer Folge: "Kontrollieren sie nur Aufkleber?"

Berlin / München. Es habe sich "um Fälschungen gehandelt, die nur bei flüchtiger Betrachtung übersehen werden konnten", diese Einschätzung der Polizei des jüngsten bayrischen Gammelfleisch-Skandals hat Bundesverbraucherminister Horst Seehofer am Freitag vor dem zuständigen Bundestagsausschuss unterstrichen. Sein Amtskollege aus Bayern forderte während der Sondersitzung dagegen, "dass die Kontrollen auch optimal durchgeführt werden können", insbesondere bei Tiefkühlwaren. Momentan reiche nämlich rechtlich ein Lieferschein und ein Aufkleber auf einer Palette aus. Es ist der dritte Gammelfleischskandal in dem Bundesland, der in kurzer Folge ans Tageslicht gekommen ist.

Wird das Fleisch kontrolliert?
"Kontrollieren sie nur die Aufkleber oder auch die Ware", musste sich Schnappauf daraufhin aus dem Ausschuss fragen lassen. Unstreitig erscheint bislang, dass in Bayern, dass es während des aktuellen Falles acht Besuche der Lebensmittelkontrolleure gegebn hat. Beim neunten Besuch des Staates, dieses Mal von der Staatsanwaltschaft, wurde man fündig. Bundesminister auf die Kontrolle der Kontrolleure, die die Verbraucherminister von Bund und Ländern vereinbart hätten. uf

07 September 2006

Gammelfleisch ist Freitag Thema im Bundestag

Berlin/München. Der Skandal um die Verbreitung von Fleisch, das zum Teil schon Jahre auf dem Buckel hat, beschäftigt am Freitagmorgen während einer Sondersitzung den Bundestagsausschuss für Landwirtschaft, Ernährung und Verbraucherschutz. Der Ereignis- und Dokumentationskanal Phoenix von ARD und ZDF überträgt die Sitzung von 7.30 Uhr an live. Wer die Sendung verpasst, kann sich an dieser Stelle anschließend mit einem Debattenbereicht und Hintergrundinformationen versorgen. uf

100.000 Menschen beim Entdeckertag unterwegs: Mit Schwung und Gesundheit für die Region

Region Hannover. Mehr als 100.000 Menschen haben am Wochenende die Chance genutzt, die Hannover-Region weit über die politischen Grenzen hinaus kennen zu lernen. Es war bereits der 19. Großraum-Entdeckertag, der in diesem Jahr unter dem Leitthema Gesundheit stand. Mit dabei war unter anderem aus Celle der Gesundheitszug der Metronom-Eisenbahngesellschaft. Beteiligt haben sich auch hunderte von sportlich Aktiven, hier im Bild die jungen Jazz-Dance-Damen des hannoverschen Turn-Klubs während ihrer schwungvollen Leistungspräsentation auf dem Georgsplatz.

Fest der Entdecker

Die schwungvolle Darbietung war Teil des Entdeckerfestes, zu dem auch Stars wie die Gruppe "Middle of The Road" verpflichtet wurden. Den ganzen Tag über konnten zum Sondertarif Ziele zwischen Bückeburg, Walsrode, Hildesheim Celle und Bad Pyrmont mit Bussen und Bahnen besucht werden. Dort hatten die Gaestgeber attraktive Sonderprogramme organisiert. Ausrichter des Großraum-Entdeckertages war die Region Hannover, Trägerin des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und nachfolgerin des Kommunalverbands Großraum Hannover. uf / Foto: Potthoff

01 September 2006

Bahn-Baustelle von Wunstorf bis Seelze: Deutsches Krokodil entzückt Hobbyeisenbahner

Die 194 051 (links) auf dem Abstellgleis an der Luther Brücke,
rechts passiert RE 14210 mit 111 142 als Schublok Richtung Minden.


Wunstorf. Mehr als zwei Wochen haben Verspätungen Reisende und Bahnmitarbeiter von Verspätungen genervt, verursacht durch Strechenbauarbeiten zwischen Wunstorf und Seelze. Doch wer dann endlich den Wunstorfer Bahnhof erreichte und noch nazu Hobby-Eisenbahner ist, wurde für Langsamfahrstrecken und zahllose Signalstopps entschädigt: Westlich der Luther Brücke über die Gleise war das Deutsche Krokodil geparkt, eine schwere Güterzuglokomotive der Baureihe 194, (Baujahr 1940).

Oldtimer zieht modernes Baugerät
Die Lokomotive im klassischen Reichsbahn-Grün hatte das moderne schwere Gleisbaugerät von Schweerbau transportiert. Damit wurden Gleise ausgewechselt und ein neuer Unterbau eingebracht, neue Sicherheit für die tonnenschweren Züge. Schwere Lasten am Haken sind nichts Neues für diesen Lokomotivtyp. Die Konstrukteure hatten steile Streckenrampen wie die Geislinger Steige im Blick, als sie die Zeichnungen für die Baureihe 194 anfertigten.

Reaktivierte Denkmallok
Nach dem aktiven Dienst stand das markante Zugpferd viele Jahre als Denkmallok in der Stadt Singen, die noch immer Eigentümerin des Fahrzeugs ist. Erst 2003 wurde die Lok wieder betriebsfähig hergerichtet. Die neuerliche Hauptuntersuchung bestand die 194 am 11. Juli 2003. Dann wurde sie zunächst an die Prignitzer Eisenbahn-Gesellschaft vermietet. Für die Pfalzbahn ist sie seit September 2004 im Dienst, wie jetzt in Wunstorf als Leckerbissen der Eisenbahnfreunde.





Die erst 2003 wieder hergrichtete 194 051 in ganzer Schönheit, dahinter fährt S 1 Richtung Seelze. S 2 war während der Arbeiten bis Seelze unterbrochen. Potthoff (2)

Endlich Nachfolgelösung für den Schäker-Koloss: 55 Eigentumswohnungen mit Leuchtturm

Steinhude. Auf dem Gelände des ehemaligen Schäkerlagers, dem Filetstück der Bauflächen am Steinhuder Meer ist in dieser Woche der erste Beton für die zentrale Einheit der "Wohnanlage am Leuchtturm" geflossen. Zwischen Fischerweg und Promenade entstehen in den nächsten Monaten in vier terrassenartig gestalteten Gebäuden insgesamt 55 Eigentumswohnungen. Zum Ufer hin wird jetzt der rundum verglaste "Leuchtturm" errichtet. Die oberste Etage ist als Aussichtsplattform vorgesehen. Auf deren Dach wird eine Messingkugel ruhen.

Mühsames Bauen im Steinhuder Ortskern
An der Deichstraße hatten bis zum Frühjahr 1999 die Gebäude des Schäkerlagers gestanden. Ein Koloss aus roten Ziegeln, in dem sich nach einer Gerberei Lagerräume befanden. Rund 30 Jahre hatten sich Politik und Verwaltung um eine sinnvolle Nachnutzung der Fläche im Steinhuder Ortskern bemüht. Erst nachdem eine hannoversche Gesellschaft ihre Pläne für eine Schäker-Passage mit Wohnungen, Geschäften, einem Café und einem Restaurant aufgeben musste und sich eine benachbarte Erbengemeinschaft aufgelöst hatte, konnte das jetzige Projekt in Angriff genommen werden. Treibende Kraft war dabei die Maklerin Elke Flemming aus Barsinghausen. uf/Foto: Potthoff