Potthoff-Journal

Guten Tag, liebe Besucher! Es geht wieder los. Ein halbes Jahr habe ich mich nicht um den Blog kümmern können. Nun erscheinen wieder aktuelle Berichte, Hintergründe und Kommentare zum Zeitgeschehen. Subjektiv ausgewählt, das liegt in der Natur der Sache, möglichst objektiv geschrieben und fotografiert. Danke für Ihr Interesse! Ihr Ulrich Potthoff PS. Für den Inhalt von Links übernehme ich keine Verantwortung.

23 Mai 2007

Mindestens 15 Menschen müssen ins Krankenhaus: Atemnot und Augenreizungen durch das Kühlmittel Ammoniak













Ammoniak-Dampf aus einem Vion-Ventil (rechts) löst Atemnot und Augenreizungen aus. Eine Straße weiter gibt es am Feuerwehr-Messwagen keine Infos für die Bevölkerung.
Fotos: (2) Potthoff





Wunstorf. Kurz nach 11 Uhr am Mittwoch beginnt es zu zischen: aus dem Dach der Vion, Tiefkühlkost-Hersteller am Wunstorfer Bahnhof, tritt Ammoniak, ein gefährliches Kühlmittel aus. Die Wolke überzieht mindestens 45 Minuten die Nachbarschaft. Das Gebäude des Werk- und Umweltzentrums der Volkshochschule wird aus Vorsicht von den Mitarbeitern geräumt. Lange sorgt der Stoff noch für Schleimhaut-Reizungen und tränende Augen.

15 Unfall-Opfer im Krankenhaus
Nach Informationen des Norddeutschen Rundfunks müssen 15 Menschen mit Atemnot und Augenreizungen in umliegende Krankenhäuser gebracht werden. Mehrere Personen aus dem Bereich der Hindenburgstraße suchen einen Arzt auf. Im Rundfunk wird die Bevölkerung gewarnt, aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten, nach Möglichkeit nicht auf die Straße zu gehen.

Nach 45 Minuten keine Gefährdung?
Dennoch lassen die Behörden verkünden, für die Wunstorfer habe keine Gefährdung bestanden. Doch wo und wann hat die Feuerwehr gemessen. Erst rund 45 Minuten nach dem ersten Austreten von Ammoniak und der Alarmierung der Polizei, rollen zeitgleich zwei Umweltmesswagen der Feuerwehren an, aus den Nachbarstädten Seelze und Neustadt. Sie parken nahe beieinander am Hölty-Gymnasiums. Die Atemwegsreizungen haben inzwischen abgenommen. Von verunsicherten Passanten angesprochen erklärt ein Feuerwehrmann, mit einem mobilen Messgerät in den Händen: "Wir dürfen dazu nichts sagen". Die Wolke hatte inzwischen nach Nordwesten geschwenkt. Auf einen Kommentar soll an dieser Stelle verzichtet werden.

06 Mai 2007

Generationen unterwegs beim Hanno-Marathon

Hannover. Die Landeshauptstadt in Bewegung und noch dazu in begeisterter Stimmung, das war am Sonntag in der hannoverschen Innenstadt während des bunten Festes des Laufens zu erleben. Mehr als 12000 Sportler waren unterwegs, von denen die Mehrzahl alleine die Krone des Durchkommens erreichen wollte.
Trotz der heißen April-Temperaturen ließen sich die Marathon-Hochleister nicht nehmen, auf dem letzten Kilometer, im Bild in der Osterstraße, zum Schlussspurt anzusetzen. Sie wurden von einigen tausend Zuschauern am Wegesrand nach Kräften angefeuert. Ebenso wie de Hobby-Athleten. Walker und Skater beim 10-Kilometer-Lauf, wo vielfach mehrere Generationen gemeinsam und erfolgreich an den Start gegangen waren.
















Ob von der Hildesheimer Straße und damit der Mittelstrecke oder aus der Osterstraße (siehe Bild), die Sportler hatten dichte Spaliere des Applauses und der Anerkennung als auf der restlichen Strecke zu absolvieren. Und sie dankten mit Lächeln und Aufforderungen zur nächsten La Ola, der nächsten Welle am Marathon-Weg. Fotos: Potthoff

01 Mai 2007

1. Mai: DGB fordert genug Lohn zum Leben

Von Ulrich Potthoff
Hannover. "Brüder, in eins nun die Hände, Brüder das Sterben verlacht, ewig der Sklaverei ein Ende, heilig die letzte Schlacht", viele Jahre war das Lied der Gewerkschaftsbewewegung eher beiläufig auf den Mai-Kundgebungen konsumiert worden. Unter dem Motto des Deutschen Gewerkschaftsbundes "Du hast mehr verdient... an Lohn und sozialer Gerechtigkeit", erklang das Lied mit Inbrunst aus einigen tausend Kehlen auf dem hannoverschen Klagesmarkt. Mitgerissen und emotional berüht waren offensichtlich auch Norbert Hansen (Bildmitte), Vorsitzender der Eisenbahner-Gewerkschaft Transnet, und Hannovers Oberbürgermeister Stefan Weil (rechts), der zum ersten Mal nach seinem Amtsantritt im November offiziell bei beiner Kundgebeung dabei war, nach 37 jahren seines Amtsvorgängers Herbert Schmalstieg.

Über Parteigrenzen hinaus forderte Norbert Hansen ein Bündnis für Arbeit und Umwet. Dabei müssten ebenso der Klimawandel wie der umstrukturierte Altersaufbau der Bevölkerung berücksichtigt werden. Spezielle Koalitionen wie ein Linksbündnis von Bundestagsfraktionen lehnte der Bahngewerkschafter ausdrücklich ab. Kirchen- Umwelt- und Sozialverbände sollten allerdings an dem Bündnis beteiligt werden.

"Einkommen, von denen man leben können muss" , dieses Anliegen des DGB vertrat in Hannover auch Hansen. CDU/CSU wollten "einen Wischi-Waschi-Anti-Sittenwidrig-Lohn einzuführen, um dann aber Radikalreformen am Arbeitsmarkt zum Nachteil der abhängig Beschäftigten einzuführen", warf Hansen den Unionsparteienvor. Foto: uf