Potthoff-Journal

Guten Tag, liebe Besucher! Es geht wieder los. Ein halbes Jahr habe ich mich nicht um den Blog kümmern können. Nun erscheinen wieder aktuelle Berichte, Hintergründe und Kommentare zum Zeitgeschehen. Subjektiv ausgewählt, das liegt in der Natur der Sache, möglichst objektiv geschrieben und fotografiert. Danke für Ihr Interesse! Ihr Ulrich Potthoff PS. Für den Inhalt von Links übernehme ich keine Verantwortung.

22 September 2006

Transrapid prallt auf Arbeitswagen: 23 Tote, zehn schwer Verletzte bei Magnetbahn-Unglück

Der Transrapid. Foto: Emsland-Touristik
Lathen. Mit 29 Menschen besetzt war der Transrapid-Magnetschwebezug, der Freitagorgen gegen 9.30 Uhr auf der Teststrecke bei Lathen verunglückt ist. Bei dem Unfall wurden 23 Menschen getötet, zehn Personen wurden schwer verletzt. Nachdem die Bahn mit rund 170 Stundenkilometern auf einen mit zwei Mann besetzten Werkstattwagen geprallt war, sprang das Fahrzeug aus der einem T-Träger ähnlichen Fahrstrecke.

Bergung nur mit Drehleitern
Mit dem Aufprall wurden große Trümmerteile in weitem Umkreis der Unglücksstelle verstreut. Im Innren des Transrapid des Fahrzeugs brach Feuer aus. Schwierige Bedingungen gab es für die gut 200 Rettungskräfte: Die Toten und Verletzten konnten nur mit Drehleitern geborgen werden. Die Strecke ist fünf Meter hoch aufgeständert. Erst am Abend wurde zur schrecklichen Gewissheit, dass 18 tagsüber Vermisste auch zu den Todesopfer gehören.

Menschliches Versagen?
Als Unglücksursache wird von der Staatsanwaltschaft menschliches Versagen angenommen. Fragen der Sicherheitseinrichtungen werden bei den Ermittlungen allerdings auch zu berücksichtigen sein. Es wird zu untersuchen sein, warum der Werkstattwagen nicht au der Strecke bemerkt wurde. Außerdem ist bedeutend, wer die Abfahrfreigabe in den Führerstand des Transrapid übermittelt hat.

Hilfsfonds für Hinterbliebene
Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee brach sofort nach der Unglücksnachricht seinen Besuch in China abgebrochen. Ministerpräsident Christian Wulf und Verkehrsminister Walter Hirche hatten ebenso alle Termine abgesagt und waren nach Lathen gereist. Bundeskanzlerin Angela Merkel machte ebenfalls auf dem Weg ins Emsland. Es wird ein Hilfsfonds für die Hinterbliebenen bei der Sparkasse Emden eingerichtet. uf